In Fachkreisen wurde lange diskutiert, ob bestimmte neue Insuline Krebs fördern oder auslösen. Eine neue Studie (veröffentlicht auf einem Kongress in Berlin) hat jetzt bewiesen, dass das Zuckermittel METFORMIN die Krebsgefahr von Übergewichtigen Menschen um 23 % senken kann, während die Gabe von jeder Form von Insulin die Krebshäufigkeit erhöht. URSACHE dieser Befunde ist nicht etwa eine Krebsfördernde Wirkung bestimmter neuentwickelter Insuline. Tatsächlich fördert auch körpereigenes Insulin die Krebshäufigkeit durch direkte Wirkung auf bestimmte Zellfunktionen.
Bei Typ 1 Diabetikern ( oft schlanke junge Menschen) liegt ein Insulinmangel vor, sodaß es hier nicht zu einer erhöhten Krebsgefahr kommt.
Bei Typ 2 Diabetikern ( aktuell auch „Metabolisches Syndrom“, früher „Altersdiabetiker“ genannt, in der Regel Übergewichtige Menschen jenseits der 40) liegt der Erkrankung eine VERMEHRTE Insulinausschüttung als Folge einer Störung der Insulinwirksamkeit zugrunde. Dieser Hyperinsulinismus genannte Zustand erklärt warum Übergewichtige vermehrt Krebs bekommen. Metformin bremst die Insulinausschütung und verbessert die Insulinwirkung. Dadurch wirkt es dem Übergewicht entgegen und kann so Vorbeugend vor Krebs wirken. Insofern unterscheidet sich Metformin von anderen “ Zuckerpillen“ wie z.B. Glibenclamid (Euglucon) oder Glimepirid, denn diese ERHÖHEN die Insulinausschüttung und führen so eher zu weiterem Übergewicht („Insulinmast“) und Krebsgefahr.
Wissenschaftler gehen inzwischen soweit, dass sie dringend empfehlen, dass Personen, bei denen Metformin allein nicht mehr ausreicht, dieses weiternehmen und nur zusätzlich Insulin spritzen um den positiven Metformineffekt nicht zu verlieren.