Ärzte der Universität Belfast haben die Wirkung von Statinen (Cholesterin-senkenden Medikamenten wie z.B. Simvastatin) hinsichtlich Wirkung und Nebenwirkungen untersucht und kamen zu dem verblüffenden Ergebnis, dass Patienten, die Statine einnehmen eine um 36% verringertes Risiko haben, an Darmkrebs zu versterben. In die Untersuchung wurden immerhin fast 8000 Darmkrebspatienten hineingenommen, sodass die Ergebnisse hochsignifikant sind. Es ist schon länger bekannt, dass die Herz/ Kreislauf Überlebens-wahrscheinlichkeit unter Statinen ca 25% steigt. Tatsächlich ergibt sich nach diesen Zahlen also ein noch höherer Nutzen hinsichtlich der Folgen eines DickdarmCa als in Bezug auf Herzinfarkt und Schlaganfall.
Es kommt immer wieder vor, dass für Medikamente ein neuer oder Zusatznutzen bekannt wird, teilweise lange nach der Entwicklung. Berühmtestes Beispiel ist das Aspirin, eine Weiterentwicklung eines natürlichen Wirkstoffes aus der Weidenrinde, das als Kopfschmerzmittel entwickelt wurde und weniger magenagressiv sein sollte als Tee aus Weidenrinde. Erst viel später fand man die Blutverdünnende Wirkung nützlich zur Vorsorge vor Herzinfarkt bei Gefäßkranken.
Eine eigenartige Bewertung fand später das Rheumamittel Vioxx, von dem zunächst eine vorbeugende Wirkung vor Polypen und Darmkrebs bekannt wurde bis es wegen des Auslösens von Herzinfarkt vom Markt genommen wurde.
Die Liste ist lang, so wurden zwei Medikamente als Blutdrucksenker entwickelt, von denen heute eines als Haarwuchsmittel verkauft wird während das Andere heute die Standardbehandlung von gutartigen Prostatavergrösserungen darstellt. Blutdruck senken sie beide recht schlecht.
Das allerbeste Mittel zur Vorbeugung vor Darmkrebs ist und bleibt die Vorsorgedarmspiegelung, die ab 55 jedem Bürger einmal alle 10 Jahre dringend empfohlen wird. Sprechen Sie uns darauf an!