Dass Zahlen nicht immer die Wahrheit sagen, zeigen auch Berichte über die massive Zunahme depressiver Erkrankungen incl. Burnout Syndrom (einer Erkrankung aus dem Depressiven Formenkreis) in den letzten Jahren. Die DAK hat die Sache endlich einmal genau untersucht und stellt in ihrem Gesundheitsreport fest, dass die Häufigkeit von Erkrankungen aus den Depressiven Formenkreis seit Jahrzehnten gleich geblieben ist. Tatsächlich wurden die Erkrankungen früher aber anders genannt, weil es bis weit in die 90er Jahre hinein als stigmatisierend empfunden wurde, an einer Depression zu leiden.
Damals wurden die körperlichen Auswirkungen psychischer Erkrankungen als somatische Diagnosen codiert, also „Rücken-schmerzen“ oder „Magengeschwür“, auch wenn dies in manchen Fällen ausschliesslich Ausdrücke psychischer Beschwerden waren.
Gerade der bedauerliche Selbstmord von Robert Enke und die bewundernswerte Aufarbeitung des Falles durch seine Witwe hat es Menschen leichter gemacht, über ihre eigenen psychischen Leiden offener zu sprechen und Hilfe zu suchen bevor es zu spät ist.
Ach ja: nur jede 500. Diagnose bei Männern und nur 3 von 1000 Behandlungsdiagnosen bei Frauen waren aus dem Bereich Depression. Von Volkskrankheiten sind wir da also weit entfernt!