Für den Patienten weitgehend unbemerkt findet im ärztlichen Bereich seit Jahren ein erbitterter Kampf gegen die Einführung der neuen Krankenversichertenkarte statt, der jetzt in die Endphase eintritt. Politik und Krankenkassen haben vorgesehen, die neue Karte im Jahr 2010 im ganzen Land einzuführen nachdem Probeläufe in einigen wenigen Regionen 2009 erfolgt sind. Warum sind wir GEGEN diese Karte?
Über die neue Karte sollen sensible Daten wie Adresse, Telefonnummer und Diagnosen und sonstige Gesundheitsprobleme im Internet gespeichert werden. Es gilt als sicher, dass Hacker diese Daten erfolgreich anzapfen und damit Missbrauch betreiben werden. Zusagen der Hersteller, die Daten seien sicher, werden von Fachleuten nur müde belächelt. Erwarten Sie, künftig der „gläserne Patient“ zu sein, über den jede Menge Unbefugter die intimsten Dinge wissen werden, wenn die Karte nicht noch verhindert werden kann.
Es gibt aber auch ganz praktische alltägliche Hürden: Die neue Karte beinhaltet das elektronische Rezept und die elektronische Überweisung. Wir sollen also keine Papierrezepte und Überweisungen mehr drucken sondern die Verordnung auf der Karte abspeichern. Der Patient kann also nicht mehr lesen, was wir verordnet haben und er kann auch nicht mehr telefonisch ein Rezept bestellen. Er muss mit Karte vor uns stehen, sonst geht nix mehr. Überlegen Sie bitte einmal selbst, wie oft im Jahr Sie bei uns etwas telefonisch bestellt haben und wie Sie es organisieren, wenn Sie nicht selbst kommen können!
ABER: Keine schlechte Nachricht ohne etwas Gutes: SIE können entscheiden, falls die Karte wirklich kommt, ob Sie sie haben wollen. Unser Rat und unsere Bitte: Lehnen Sie die neue Karte ab, nehmen Sie sie NICHT entgegen. Sie haben das Recht dazu, egal was Ihnen Ihre Kasse sagt! Sie können mit der bisherigen Karte weiter wie bisher zu uns kommen, solange diese Gültigkeit hat!