Betriebsarzt Dr. Bieberbach & A. Soltani GbR

Klingerplatz 5 / 1.OG    30655 Hannover

ADIEU ( Text vom März 2020)

Adieu Allgemeinmedizin!  ( bearbeitet 1.12.2020)

Wann ist der richtige Augenblick, zu gehen? Man sagt immer, es sei dann, wenn die, die man verlässt, es (noch) bedauern, dass man geht.
Ich habe Grund zur Annahme, dass es eine Zahl von Patienten gibt, die es bedauern werden, zu hören, dass ich künftig nur noch arbeitsmedizinisch arbeiten werde. Insofern werden ab 1.4. 2020 die im Erdgeschoss gelegene Praxis für Allgemeinmedizin und die im 1. OG liegende Praxis für Arbeits- und Verkehrsmedizin getrennt weiterarbeiten.

Mein Dank gilt den vielen Patienten, die mir über so viele Jahre die Treue gehalten haben, gar nicht so wenige tatsächlich seit 32 Jahren. Und meiner Frau Carmen und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die eine ganzheitliche Betreuung, wie wir sie Ihnen angeboten haben, in der erfolgten Qualität niemals möglich gewesen wäre.

Ihr Dr. Bieberbach

Und hier ein kurzer Rückblick über 32 Jahre:

Rückblick

Irgendwie war es ja klar, dass dieser Moment einmal kommen muss, bei mir so wie bei vielen anderen Menschen in der Zeit um den 65. Geburtstag. Der ist im Mai, also ist der Moment gekommen: Letzter Arbeitstag- zumindest in der Allgemeinmedizin- irgendwie herbeigesehnt aber dann auch furchtbar überraschend schnell gekommen. Ein Moment, innezuhalten und zurückzublicken..:

  1. 1.April, Kein Scherz, mein erster Arbeitstag als Kassenarzt. Kein Chef mehr, Alle Verantwortung auf meinen Schultern. Das war Absicht. Ein Jahr zuvor das erste Gespräch mit meinem Vorgänger, Dr. Gorka. Das verlief eigenartig, denn er hat mich weggeschickt. Er wolle erst nächstes Jahr abgeben, in der Zwischenzeit solle ich doch noch die Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin machen, der Betrieb gegenüber, Mercedes, würde nur auf mich warten, das könne ich dann mitmachen.

Gesagt getan, es ergab sich aber die Schwierigkeit, dass die Praxisräume im Haus Klingerplatz 1 schon dem Nachbarn, der sein Wohnzimmer vergrößern wollte, versprochen waren.

Ich schaute mich um und fand nur das Haus Nebenan, Nr 5 groß genug um dort vielleicht eine Praxis unterzubringen. Im Erdgeschoss war eine Anwaltskanzlei. Ich habe einfach geklingelt und gefragt, ob sie nicht ausziehen wollten.

„das trifft sich gut“ sagte der Anwalt, wir wollen in die Stadt umziehen.

Ein halbes Jahr wurde umgebaut, alle Innenwände versetzt, Heizung und Elektrik neu, Möbel neu, eigentlich Alles neu. Und da standen wir am 1.4. 1989 in den neuen Räumen.

1991: Ich hatte 2 Jahre keinen Tag Urlaub gemacht und stellte nun fest, dass ich Hilfe brauchte. Es fand sich ein netter und gut ausgebildeter Kollege, Dr. Rudolf Jung, der als Partner in die Praxis einstieg.

Erste Weiterbildungsassistenten kamen zu uns und bereicherten unsere Behandlungsmöglichkeiten und  erweiterten das Spektrum der Praxis. In Erinnerung geblieben sind Dr. Ekkehard Dahm, Dr. Jan Reimers und Dr. Uwe Hoppe, die alle nach ihrer Zeit bei uns eigene Praxen im Westen zwischen Garbsen und Schaumburg eröffneten.

1999: Ein weiterer Weiterbildungsassistent  war Dr. Bätje, der kurz vor dem Ende seiner Ausbildung bei uns stand als Dr. Jung schwer erkrankte und in der Folge die Arbeit nicht wieder aufnehmen konnte.

So ergab es sich für alle Beteiligten zum Vorteil dass Dr. Bätje die Anteile von Dr. Jung übernahm und in die Praxis einstieg bis er sich einige Jahre später im Bereich Stoß-wellenbehandlung spezialisierte.

2000: EXPO! Wir waren begeistert und wollten unseren Stadtteil verschönern mit einem EXPO-Denkmal vor der Praxis. So beantragten wir es bei der Stadt- die dankend ablehnte weil sie die Folgekosten scheute. Es dauerte Monate bis wir – mit dankenswerter Unterstützung des damaligen Bezirksbürgermeisters Friedrich Wilhelm Busse – doch noch die Genehmigung erhielten. Endlich stimmte der Bezirksrat mit großer Mehrheit zu, nur die Grünen haben abgelehnt.

Und so steht unser Twypsi heute noch dort und erinnert an eine tollen EXPO-Sommer.

2003 war ein bedeutendes Jahr, weil wir hier (endlich) die Möglichkeit hatten die Praxis zu vergrößern und vom Nachbarhaus 3 Räume dazu mieten konnten. Jetzt hatten wir plötzlich ein eigenes Labor, mit eigener Vorwartezone, einen Raum für die Funktionsdiagnostik und ein neues großzügiges Sprechzimmer dazu.

In den Folgejahren haben sehr viele junge Ärztinnen und Ärzte bei uns das Rüstzeug für höhere Aufgaben bekommen, sei es als Oberärztin in der Geriatrie wie Dr. Brecht oder Oberarzt in der Kardiologie wie Hr. Herr, sei es in eigener Praxis in Hannover wie Herr Wiechers, Frau Dr. Baucks, Frau Hart, Frau Wollschläger oder in Praxen an anderen Orten, dem Herzen oder der Familie folgend wie Frau Dr. Hinz, Frau Dr. Hoffmann, Herr Dr. Willers.

Manche Kolleginnen sind auch aus familiären Gründen gegangen ohne sich bisher (soweit ich weiß) niederzulassen wie Frau Dr. Zengel, Frau Dr. Henkelmann oder die inzwischen zweifache Mutter Dr.  Heckhoff- Hesse. Insgesamt waren es deutlich mehr als 20 Kolleginnen und Kollegen, die sich eine gewisse Zeit in unserer Praxis um die Patienten gekümmert haben, und fast Alle von Ihnen- soweit ich das weiß, denn von einigen wenigen weiß ich nicht genau, was aus ihnen geworden ist- sind weiterhin ärztlich tätig.

Das ist eine sehr gute Quote, denn  zur Zeit arbeitet nur jeder zweite Uniabsolvent nach dem Medizinstudium überhaupt in der Patientenbetreuung.

Natürlich ist die Zahl der medizinischen Fachangestellten , die uns geholfen haben und der Auszubildenden, die es jedenfalls versucht haben noch viel höher, Es sei mir erlaubt, hier nur einige wenige namentlich zu nennen. An erster Stelle muss ich eine Mitarbeiterin nennen, die ich 1988 als Auszubildende Anja Garbermann  bei Dr. Gorka kennenlernte bevor ich überhaupt einen Praxiskaufvertrag unterschrieben habe, und die nach 32 Jahren immer noch mit unermüdlichem Einsatz  in der Praxis mitarbeitet : Frau Anja Schmidt.

An zweiter Stelle kommen zwei Damen, die man hier vielleicht nicht unbedingt erwarten würde: Lydia Gabriel und Anna Pilarski.  Das sind die einzigen beiden Raumpflegerinnen, die diese Praxis in 32 Jahren (nacheinander)  hatte. Und sie haben beide ihren Job phantastisch gemacht. Vielen Dank dafür!

Es gibt dann noch einige Mitarbeiterinnen, die über 10  Jahre bei uns waren: In den ersten 14 Jahren Frau A. Lindhoff, in den 2000ern Frau Janina Schäfer  und bis heute natürlich meine liebe Frau und fast gleich lang Frau Kerstin Beindorff und in der Arbeitsmedizin Frau Ursula Dempwolff.

In  jüngerer Zeit kommen Frau Falkowski und Frau Tuch der 10 Jahres Schallmauer beträchtlich nahe und bestimmt habe ich wieder jemand vergessen, bei der ich mich jetzt schon entschuldige.

Die erste Praxiszeitung habe ich übrigens im Jahr 2000 geschrieben, zum 2. Quartal.  DIES ist wenn man es fortlaufend nummerieren würde die Ausgabe Nummer 81 und gleichzeitig die letzte, zumindest die letzte, die ich schreiben werde.

NOCH WAS: Aufgrund der aktuellen Ereignisse ist es mir ein Anliegen, einen Text, den ich im Dezember 2018 geschrieben habe hier noch einmal zu veröffentlichen:

MÜNCHEN, 14. Dezember 2018. Liege gerade im Krankenhaus. Große RückenOp Vorgestern, alles gut gegangen. Im Fernsehen debattiert der Bundestag über Gesundheitsfragen dabei agitiert eine Partei gegen Ausländer im Gesundheitswesen. Das ist mir sehr peinlich. Zumal ich gerade hier am eigenen Leibe Anderes erlebe:

Der Taxifahrer, der mich freundlich und sicher vom Flughafen herfuhr war Türke, hat früher in Moskau Jura studiert. Die sehr engagiert und perfekt Deutsch sprechende Krankengymnastin kommt aus Rumänien, die fleissige Nachtschwester wurde damals in Ungarn geboren, die Stationshilfen sind nach Rückfrage beide Kroatinnen, (Dobar Dan, die Damen! ) die Putzfrau wurde in Polen geboren, eine Stationsschwester und die Schülerin sind aus Bosnien. Mehr hab ich nicht gefragt, aber die Änästhesistin, die sich interessiert und kenntnisreich um ein gar nicht so einfaches Blutgerinnungsproblem erfolgreich gekümmert hat, hatte einen leicht tschechischen Akzent, den ich aber nicht weiter abgefragt habe. ALLES TOP LEUTE, sehr freundlich und professionell.

Ich bin allen diesen Menschen sehr dankbar, daß sie hier den Laden schmeißen  und ihre Frau stehen.

Der Operateur ? Auch Ausländer (von Hannover aus betrachtet) geboren im Freistaat Bayern, aber das macht mir nix, wir sind seit 40 Jahren befreundet. Ach ja: in Deutschland arbeiten neben den ungezählten nichtärztlichen Fachkräften heute ca. 5000 aus dem Ausland stammende Ärzte und versorgen so jährlich rund 5 Millionen hier in unserem Land lebende Menschen. DANKE .

Merke:

„Der Mensch verändert sich (sein Verhalten)  nur, wenn der Leidensdruck unerträglich wird!“

Ovid, „Metamorphose“,

geschrieben ca 3 n. Christus, also vor ca. 2017 Jahren

Praxiszeitung

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