Die aktuelle Grippewelle hat auch in Zeitungen und Fernsehen die Diskussion um die Impfung und die Impfstoffe befeuert. Bitte glauben Sie nicht Alles, was gutmeinende Journalisten schreiben, Vieles ist von der Impfstoffindustrie vorformuliert.
Die WHO schätzt jedes Jahr im Sommer ab, welche Virusstämme der Influenza A und welche der Influenza B mit HOHER WAHRSCHEINLICHKEIT es nach Europa schaffen. Der bekannteste Stamm war Typ A H1N1, der als „mexikanische Schweinegrippe“ vor einigen Jahren die Welt in Atem hielt.
Die Hersteller sind gehalten, die DREI am ehesten zu erwartenden Stämme für die Produktion des Impfstoffes heranzuziehen. Die Produktion dauert Monate, sodass eine nachträgliche Änderung nicht mehr möglich ist. Ein Hersteller hat zudem einen vierten Virusstamm in seinen Impfstoff integriert, der in diesem Jahr zufällig tatsächlich auch ( neben zwei anderen Stämmen) Erkrankungen in Europa auslöste.
Daraus zu behaupten, der Standardimpfstoff sei minderwertig ist Unfug. Tatsächlich hat der Hersteller des 4fach Impfstoffes einen Preis festgelegt, der fast dreimal so hoch war wie die Konkurrenz, sodaß die Kassen zunächst diesen Impfstoff zurecht aufgrund der Preisgestaltung nicht akzeptiert haben.
Neben der Frage, ob der Impfstoff gegen den „richtigen“ Stamm hilft ist die Frage wichtig, wie gut er dann schützt. Das ist auch eine Frage des Immunsystems des Patienten. Je älter ein Mensch, desto schwächer seine Immunantwort. Je mehr Immunabschwächende Medikamente wie z.B. Cortison oder bestimmte Antirheumamittel jemand nimmt, desto schlechter, weshalb wir hochbetagten und Menschen mit solchen Medikationen eine doppelte Impfung im Abstand von 4 Wochen empfohlen hatten.
SICHER NACHGEWIESEN ist, dass JEDE Impfung eine Aktivierung des gesamten Immunsystems bewirkt, weshalb die jährliche Grippeimpfung uneingeschränkt empfohlen wird.
Die schlimmste Grippeepidemie hat Europa am Ende des ersten Weltkriegs heimgesucht, mit weit über 100.000 Toten. Einige Opfer, die in Nordnorwegen in Dauerfrostboden bestattet wurden, wurden nachuntersucht. Man fand häufig die gefürchtete Sekundärinfektion, d.h. die Grippe hatte einer bakteriellen Lungenentzündung den Weg gebahnt. Ein hier häufig gefundener Bakterieller Erreger („Hämophilus Influenzae“) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts mikroskopisch bereits nachgewiesen und hat damals seinen irreführenden Namen bekommen, weil man ihn für den Auslöser der Grippe hielt. Viren sind so klein, dass sie vor 100 Jahren nicht mikroskopisch dargestellt werden konnten. Die sogenannte Superinfektion (Zweitinfekt) ist der Grund, weshalb einige schwerkranke Grippepatienten Antibiotika bekommen müssen obwohl diese gegen die eigentliche Virusgrippe nicht wirken.