Auch in diesen Tagen lesen Sie in jeder Zeitung wieder Aufrufe, sich gegen Grippe impfen zu lassen. Unstrittig sinnvoll ist dies für alle Menschen über 60 sowie chronisch Kranke. Aber auch Personen, die viel mit Anderen zusammenkommen ( Sei es als Schulkind in der Schule, als Arbeitnehmer am Arbeitsplatz oder als jemand, der regelmaessig Bus und Bahn benutzt -um Beispiele zu nennen) gelten als Risikopersonen, denen ich die Impfung dringend empfehle.Grippeimpfstoff besteht aus 3 verschiedenen Wirkstoffen gegen 3 unterschiedliche Virusstämme. Jedes Jahr entscheidet die WHO, welche Zusammensetzung der Impfstoff heben muss, um optimal die Risiken der Saison abzudecken. In diesem Jahr wurde die Zusammensaetzung des Impfstoffes komplett gäendert, da neue Virusstaemme unterwegs sind. Besonders gefaehrlich ist die Subtype H1 N1, die eng mit dem Erreger der Vogelgrippe verwandt ist und schon zweimal in den letzten 100 Jahren verheerende Grippeepidemien auslöste: 1926 die „spanische Grippe“ und 1968 die „Hongkong-Grippe“. Besonders problematisch ist nun, dass dieser Hochvirulente Stamm seit 2 Jahren in Europa eine weitere Subtype hat, die gegen Oselmtavir, den Wirkstoff von TAMIFLU, immun ist. Es gibt noch eine Alternative als Heilmittel, das RELENZA, aber es kann sich nur um eine kurze Zeit handeln, bis auch dieser Wirkstoff unwirksam wird. So bleibt die Impfung die einzig sichere Strategie geben die Infektion.
So wiederholt sich die Geschichte: Als in den 40er Jahren das Penicillin weltweit erhältlich wurde, Titelten die Zeitungen “ Die Seuchen sind besiegt“. Sinngemäss ähnliches war zur Grippe zu lesen, als Tamiflu auf den Markt kam. Wir sollten bescheiden werden und akzeptieren, dass sich die Natur immer wieder etwas Neues ausdenkt, wenn wir glauben, sie besiegt zu haben.