Ich habe bereits am 15.9. in Praxiszeitung( siehe unten!) und der Rubrik „Aktuelles zur Gesundheitspolitik“ Informationen veröffentlicht, die sich im Lichte der inzwischen bekannten Realität durchaus nach wie vor vorzeigen lassen.
Hier eine Stellungnahme aus der Sicht des
Es war frühzeitig bekannt, dass die „Schweinegrippe“ eine relativ harmlose Variante darstellt, die vor Allem Kinder und junge Erwachsene betrifft ; bis heute sind in Deutschland 61 Todesfälle registriert – Vergleichen Sie das mit den ca. 6.000 Fällen jährlich durch die“normale“ Grippe! Gleichzeitig ist die H1N1 Variante aber hochansteckend und verdrängte überall dort wo sie auftrat die „normale“ Saisonale Grippe. Man kann also fast behaupten, diese Epidemie hat uns vor einer weit gefährlicheren Epidemie durch andere Grippeviren geschützt. Warten wir ab, der Winter ist noch nicht zu Ende…
Tatsache ist, dass wir heute 90% der Erkrankten in den Altersgruppen 5-30 Jahre haben (Kindergarten-Schule-Studenten-junge Eltern). Ältere Erwachsene, die ernsthaft erkrankten und tw. starben, sind in der Regel schwerstkrank (mehrere Verstorbene warteten auf Herz- oder Lungentransplantationen) oder haben Migrationshintergrund. Wer Mitte der 70er Jahre bereits auf der Welt war und in Westeuropa lebte, hat damals im Rahmen zweier „Hongkong-Grippe“- Epidemien mit hoher Wahrscheinlichkeit Antikörper erworben, die ihn heute wegen der engen Verwandtschaft dieser Stämme mit den H1N1 (Schweinegrippe-) Erregern immun machen. Deshalb ist es für Erwachsene jenseits des 45. Lebensjahres wichtig, wo Sie in den 70ern gewohnt haben. Deshalb auch waren Gebiete, die damals vom Reiseverkehr abgeschottet waren wie Weissrussland und Ukraine in diesem Herbst Schauplätze von dramatischen Ausbrüchen der H1N1 Infektion.
Fazit: Es war und ist für JEDEN richtig, an der jährlichen normalen „saisonalen“ Grippeimpfung teilzunehmen.
Die zusätzliche H1N1 Impfung war evtl. für Schul- und Kindergartenkinder angebracht sowie insbesonders für Menschen mit massiven Störungen des Immunsystems (Organtransplantierte, Menschen mit Cortisontherapie, Krebserkrankte mit Chemotherapie usw.) Gesunde Erwachsene jenseits des 30. LJ waren und sind angesichts der deutlich schlechteren Verträglichkeit der H1N1 Impfung im Vergleich zur „saisonalen“ Grippeimpfung gut beraten, sich nicht zusätzlich gegen H1N1 impfen zu lassen. Wer es dennoch wünscht: Wir haben jetzt, wo alles vorbei zu sein scheint, Impfstoff in Masse zur Verfügung.