Eine Universität im schönen Italien hat sich an das Allerheiligste getraut und bakteriologische Untersuchungen von Weihwasser in Kirchen durchgeführt. (Für die Nicht-Katholiken unter den Lesern: In katholischen Kirchen finden sich offene Schalen mit heiligem Weihwasser, in das die Gläubigen die Finger tauchen) Tatsächlich fand man in der Flüssigkeit zahlreiche Infektionskeime, die geeignet wären, den schutzsuchenden Gläubigen zu infizieren, zum Beispiel wenn er sich danach eine Zigarette ansteckt oder ein Bonbon auspackt oder eine Wurststulle. Da ich selbst mit den Gepflogenheiten der katholischen Kirche nicht so vertraut bin, weiss ich nicht, ob der vom Weihwasser ausgehende Segen verfliegt, wenn man die Hände nach dem Empfang der Wasserspende desinfiziert oder zumindest wäscht. Bemerkenswert dazu die Beobachtung bei einem muslimischen Gläubigen auch in dieser Woche, der auf dem Weg nach Mekka eine Bescheinigung von mir benötigte, dass er gegen Meningokokken geimpft worden ist. Da scheinen die Einreisebehörden in Saudi Arabien in Bezug auf Grundzüge der Hygiene sich einen Vorsprung vor dem Heiligen Stuhl in Rom erarbeitet zu haben, nachdem vor einigen Jahren in Mekka eine Meningitis-Epidemie unter Pilgern aufgetreten war.