Spiegel, Süddeutsche Zeitung und ARD berichteten in reisserischer Aufmachung über angebliche wissenschaftliche Erkenntnisse zur Krebsgefahr durch bestimmte Insuline noch bevor die Daten auf die man sich bezog in der Fachpresse veröffentlicht waren. Inzwischen hat sich gezeigt, daß an den Verdachtsfällen nichts dran ist. Experten und Fachgesellschaften sehen aufgrund der jetzt veröffentlichten Untersuchungen KEINEN Grund zur Annahme, daß Insuline Krebs auslösen. In den Daten zeigte sich sogar, daß die Krebshäufigkeit bei Anwendern moderner Insuline (z.B. „Lantus“) geringer war als bei anderen Insulinen. Man hat dann einen Korrekturfaktor eingeführt , um die Daten zu „korrigieren“ und schon war das Insulin im Verdacht. Fachleute wundern sich, daß bekannt krebsauslösende Faktoren wie Alter oder wie z.B. die Frage, ob der Diabetiker rauchte, in den Studien gar nicht beachtet wurde. Ebensowenig wurde bewertet, ob die durch Insulin ausgelöste Lebensverlängerung dazu führte, daß bestimmte Patienten im Laufe der Zeit einen Krebs „erlebten“ , den sie ohne das Insulin wegen diabetesbedingtem Frühableben gar nicht erlebt hätten…
So bleibt das schlechte Gefühl, daß hier auf dem Rücken verunsicherter Patienten deutsche Gesundheitspolitik betrieben wurde. Zufällig wird nämlich gerade jetzt entschieden, welche Insuline künftig von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden müssen. Und da sind moderne Insuline nicht gern gesehen, weil sie etwas teurer sind als herkömmliche tierische Insuline…