Betriebsarzt Dr. Bieberbach & A. Soltani GbR

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EHEC und Co-Grauenhafte Inkompetenz!

Am 3..6. wurden erstmals Sprossen aus Bienenbüttel als Verursacher der Epidemie verdächtigt.  3 Tage vorher habe ich hier und in Leserbriefen an ZDF, die Zeit und die HAZ folgendes geschrieben:

Do., 1.6.2011: (Nord) Deutschland leidet unter einer der schlimmsten Epidemien seit langer Zeit und die damit beschäftigten Stellen zeigen eine grauenhafte Inkompetenz im  Umgang mit der Seuche.
Die Anwendung von Erstsemester-Basiswissen im Bereich Epidemiologie zeigt von Anfang an ein Erkrankungscluster im Grossraum nördliches Niedersachsen-Hamburg-südliches Schleswig Holstein.
Gefunden werden Keime auf Gemüsegurken aus der spanischen Region Almeria, die ganz Europa flächendeckend mit Gemüse versorgt. Das hat von Anfang an überhaupt nicht zusammengepasst. Das Fiasko, das jetzt aktenkundig wird ( Die Keime auf diesen Gurken sind nicht die, die bei uns HUS auslösen) war also eindeutig vorhersehbar. Die Bundes“verbraucherschutz“ministerin warnt vor Salat. Wieso soll ich mir nach Zubereitung von (kontaminiertem?) Salat die Hände waschen? Ich esse doch nicht die Hände, ich esse den Salat. Und wenn der kontaminiert ist, macht Händewaschen keinen Sinn sondern Entsorgung statt „Genuss“.

Tatsächlich muss der Auslöser in einem Anbieter von Frischgemüse oder Obst, der aus der Region Nds-HH-SH kommt oder der insbesondere in dieser Region seinen Absatzmarkt hat, gesucht werden (hier sind in erster Linie Erdbeeren zu nennen, die gern mit Stallmist gedüngt werden, Freilandsalate und ggf. auch Spargel durch den Kontakt mit Oberflächenwasser zur Beregnung der Felder). Es muss auch daran gedacht werden, dass Grosshändler Ware ( Salate, Spargel, evtl. Tomaten ? ) vor Weiterverkauf gern mit Sprühwasser frisch machen und evtl. erst dort die Kontamination stattfindet.
Bei der aktuellen Epidemie handelt es sich um einen lokalen Ausbruch, nach dem Ursacher muss vor der Haustür gesucht werden. Wo sind die Gesundheitsaufseher, die Ausschwärmen und flächendeckend bakteriologische Proben ziehen?  Was soll der Sinn sein, JETZT Patienten in den Krankenhäusern ( wie heute im Oststadtkrankenhaus Hannover) mit Fragebogen zu traktieren, wo Sie vor 3 Wochen was gegessen haben? Das wird das Problem nicht lösen helfen.

7.6.2011. Nachtrag:
Plötzlich sind es Sprossen aus Bienenbüttel. Noch weiss man nichts genaues, aber das kommt der Sache schon näher! Im Übrigen: Den zahlreichen Kleingärtnern unter den Patienten seis gesagt: Das, was Sie zu Hause anbauen ist in jedem Fall gesund! Und ich sehe auch kein Problem, von Bauern aus der Region SELBST gezogenen Salat ( zB vom Bauernmarkt am Edeka) zu essen. Hüten Sie sich noch vor allen Frischobstsorten  und -Gemüsen, die durch Grossmärkte gegangen sind ( Auch vom Markt soweit es nur Markthändler, nicht Eigenproduzenten sind!).

10.6. Entwarnung für Salat, ausser Sprossen dürfen wir wieder alles Essen. Problem vorbei? MITNICHTEN!
Unklar ist, wie die EHEC Erreger in die Sprossen reinkamen. Waren die Mitarbeiter infiziert? War das Saatgut kontaminiert? Was ist mit den Keimen, die durch mittlerweile 3000 Infizierte Bundesweit durch den täglichen Stuhlgang in die Kanalisation entsorgt werden? Was ist mit den Sickergruben und Bioklos, die geeignet sind, oberflächennahes Grundwasser zu verseuchen und so die Keime wieder ins Trinkwasser (und Gießwasser!) zu bringen? ( Ist IHRE Kleingartenanlage an die Kanalisation angeschlossen? Haben Sie wirklich einen TIEFBRUNNEN für ihr Gartenwasser?)

Fragen über Fragen, die ungeklärt sind. Gehen Sie mal davon aus, daß der keim in der Umwelt ist und bleibt. Wir werden ein Wiedersehen feiern! Wann auch immer.
Was bleibt, sind Grundzüge der Hygiene füe ALLE und insbesondere für unsere Köche, Kaltmamsellen, Bäcker, Restaurantfachkräfte und ganz besonders für die ekligen Menschen, die jeden Tag bei Edeka und Rewe und Co. beobachtet werden können, wie sie jede Erdbeere , Spargelstange und Apfel des Angebotes in ihre sicher nicht frisch gewaschenen Finger nehmen und ungekauft zurücklegen. Wenn nur EINER von denen symptomfreier Überträger ist, geht das ganze Theater von vorn los.

Gibt es nicht, sagen Sie? Irrtum. Die letzte grössere EHEC-Infektion fand vor ein paar Tagen  in Göttingen statt, wo 15 Mitglieder einer Feier zum 70.Geburtstag ein Cateringmahl zu sich nahmen. Dies war von einer Aushilfskraft angerichtet worden, die ihrerseits vorher Sprossen gegessen hatte aber nicht selbst erkrankte. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der Darminhalt dieser Mitarbeiterin per Schmierinfektion ins Essen kam. War aber so.
Wie gesagt: Grundzüge der Hygiene, Teil 1: Hände mit Seife Waschen, wenn man auf dem Klo war. IMMER. und IMMER NOCHMAL vor der Zubereitung von Mahlzeiten, egal für wen!

Guten Appetit wünscht

Dr Bieberbach

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